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BeitragThema: Die Minen von Moria - Reiseführer - Das Steinfundament   Die Minen von Moria - Reiseführer - Das Steinfundament Icon_minitimeDo Jan 01, 2009 5:01 pm

Die tiefsten Regionen Morias sind ein schattenhafter Abgrund, ein eisiger, gewaltiger und seltsamer Ort aus gewundenen Steinen, düsteren Gewässern und wabernden Nebeln. Furchterregende Monster suchen diese finsteren Spalten in der Erde heim, lauern inmitten aufgeblähter und leuchtender Pilze, verstecken sich in den Schatten unter seltsamen Gewölben und Vorsprüngen aus lebendem Gestein. Hier unten, so weit entfernt von Sonne und Himmel, wie es in Mittelerde nur möglich ist, hallen die Schreie gequälter Helden in allen Ecken und Winkeln wider ... und werden doch nicht erhört.
Gib die Hoffnung nicht auf, wenn du hier eintrittst. Denn Hoffnung ist vielleicht dein einziger Schutz gegen die Gefahren dieses Landes.
In die tiefsten Tiefen

Das Steinfundament wird so genannt, da es die unterste Ebene Morias bildet. Es sind die Steine, auf denen ganz Khazad-dûm steht und die Abgründe, in die es doch fallen kann.
Obwohl sich hier tiefe Risse durch die zerklüfteten Steine der Decke ziehen, die das Fundament mit Nud-melek weiter oben verbindet, kommen die meisten Helden, die dieser schaurigen Region die Stirn bieten, durch die Tunnel am nordwestlichen Rand des Gebiets. Sieh dich nach einem Durchschlupf in den rauen östlichen Mauern der Rothorn-Adern um, die von purpurrotem Gestein durchzogen sind. Folge den Brücken und Pfaden Richtung Süden, durch den Rauch und das Feuer des südlichen Nud-melek, tiefer und immer tiefer, bis der abschüssige Boden von Pilzen in Hobbit-Größe in ein blutrotes Leuchten getaucht wird. Daran erkennst du, dass du die Schwelle zum Steinfundament überquert hast.
Dieser Ort ist ein surreales Labyrinth aus gewaltigen, spitzen Steinen und seltsamen pilzartigen Gebilden. Marmoriertes Gestein in der Farbe von Knochen und Blut windet und bohrt sich in die Mauern und Sprossen. Niedrige Höhlen locken Erforscher in die Bauten blutrünstiger Wesen, die nie das Licht der Sonne erblickten. Es ist eine andere Welt.
Zwischen dem Nebel und den sich windenden Tunneln sind die wahre Größe und Entfernung der Dinge schwierig zu deuten. Nimm dich in Acht vor Schatten, hinter denen sich Klippen verbergen, und vor Sporen, die Seitenwege und lauernde Bestien verstecken. Was wie ein sacht abfallender Boden erscheinen mag, kann zu einer schlüpfrigen Rutsche in eine stinkende Lache werden.
Im Herzen des Steinfundaments befindet sich ein großer, grüner See - namenlos und seltsam. Gespeist vom Sickerwasser zahlreicher kleiner Wasserfälle ist dieses Gewässer eine groteske und leblose Zisterne, die den Unflat am Grund der Welt sammelt.
Ein bizarrer Himmel aus Dunst und Dornen verschleiert Flecken der fernen Gewölbedecke. Gewaltige Haken aus gefährlichem Gestein graben sich in die Finsternis, um all das zu empfangen, was von der Welt weiter oben hinabfallen mag. Es ist wie ein grässliches, Reißzahn-bewehrtes Maul, und wenn das stimmt, dann dient alles, was sich darunter befindet, als unheilvolles Gedärm und Magen einer riesigen, bösartigen Bestie.

Und trotzdem entbehrt dieser Ort nicht einer gewissen Schönheit. Es gibt Licht. Flecken leuchtenden Mooses überziehen die Oberfläche des Sees wie eine Haut einen Krug voll Milch und verleihen ihm ein unheimliches Irisieren, das seltsam behaglich anmutet. Die Reflexion der schimmernden Pilze im grünen Wasser wirkt auf seltsame Weise betörend. Die immense Stille des Wassers und sein gefrorener, steinerner Himmel sind bezaubernd anzusehen. Das Steinfundament gewährt Besuchern einen flüchtigen Blick auf eine seltene, aber zugleich auch schreckliche Seite Mittelerdes.
Sieh genau hin und du wirst Anzeichen finden, dass du hier nicht allein bist - ein willkommener Beweis, dass du selbst hier mit dem Rest Khazad-dûms verbunden bist. Auf einem niedrigen Erdhaufen in der Nähe des Zentrums des düsteren Sees ragt ein handgefertigtes Gemäuer aus dem Erdreich empor. Dies ist ein Stück der Brücke von Khazad-dûm, jener edle Steg, der einst den östlichsten Rand der Zwergenstadt weiter oben markierte. Ihr schmaler Grat diente als Verteidigungsposition gegen Eindringlinge, die über den großen Abgrund kamen, der sich innerhalb des Osttors erstreckt.
Dieser Teil der Brücke, der viele Jahrhunderte überdauert hatte, brach erst kürzlich während einer schrecklichen Auseinandersetzung ab und fiel durch den Schatten bis hinab an diesen düsteren Ort. Hier fand er ein neues Zuhause und wurde zu einer Art Kunstwerk. Seine Veredelung durch die Zwerge hat Bestand. Seine grazile Wölbung spiegelt sich im Wasser, wie ein Halbmond. Er steht dort wie eine Statue und markiert einen Punkt, an dem das Steinfundament der Welt weiter oben ein Stück näher rückt.

Eine Zuflucht in einer seltsamen Welt

Glücklicherweise ist nicht alles in dieser düsteren, unterirdischen Wildnis unwirklich und feindlich gesinnt. Inmitten dieser tiefen Reiche findest du vertraute Spuren. Heiße sie willkommen, wenn du kannst, denn es gibt nur wenige und sie sind gut versteckt.
Die vielleicht wichtigste Hilfe für dein Überleben an diesem Ort ist sicherlich die Überschattete Zuflucht. Dieses Lager der Freien Völker liegt am westlichen Rand des Steinfundaments, etwas südlich der Tunnel nach Nud-melek und den Rothorn-Adern, und kann schnell übersehen werden, wenn man vorbeieilt. Wage dich erst in die finsteren, östlichen Bereiche dieser Region, wenn du diesen sicheren Hafen gefunden hast. Vielleicht musst du oft hierher zurückkehren ...
Sieh nach oben. Halte Ausschau nach einer Straße, die sich vom abfallenden Höhlenboden hoch zur Decke des Gewölbes windet. Am Ende dieses Pfades kauert die Überschattete Zuflucht auf einem Plateau, das von Elben-Bogenschützen bewacht wird. Dieser Rückzugsort ragt hoch über den Orks und Spinnen empor, die die Tunnel darunter unsicher machen, und bietet all jenen kühnen und neugierigen Seelen ein vorläufiges Zuhause, die dafür sorgen wollen, dass die Gefahren und Plagen des Steinfundaments nicht die Unternehmungen zunichte machen, Khazad-dûm wiederherzustellen.
Die Zuflucht wurde zwischen alten Gerüsten erbaut, die von den zwergischen Handwerkern der Vergangenheit zurückgelassen wurden. Hier findest du den einzigen Stallmeister der Region sowie einen Schmiedemeister, einen Reliktmeister, Händler und eine Hand voll entschlossener Leute mit großen Plänen für diesen schrecklichen Ort. Suche sie, besonders jene klugen Elben, die sich in der Höhle der Zuflucht verstecken, damit du ihnen helfen kannst, hier Licht in die Finsternis zu bringen.
Sieh dich auch nach Lagern inmitten der seltsamen Steine im Osten um. Du bist nicht der erste verwegene Held, der sich in diese Schatten wagt, und diese Tatsache sollte dir Trost spenden. Diese Lager markieren beträchtliche und fürchterlich gefährliche Stätten des Bösen.
Zwei frostige und seltsame Instanzen warten hinter diesen Lagern auf Erkundung. In der einen, „Skûmfíl“ genannt, wimmelt es von Gredbyg und Kergrim, die in eine blutige Schlacht um die Kontrolle über diese besudelten Höhlen verwickelt sind. Die andere ist ein bizarrer und surrealer Ort eines uralten Bösen, wo sich -schimmernde Ranken gleich - glühende Eingeweide winden und die Überreste einer Zwergenexpedition zu finden sind, die schon vor langer Zeit zerschlagen wurden. Je weniger über diese schrecklichen Hallen gesagt wird, desto besser. Wenn du nicht den Mut und die Entschlossenheit hast, dich an diese finsteren Orte vorzuwagen, solltest du nicht allzu lange dort verweilen.

Schrecken im Abgrund
Zweifle nicht an der Härte und Entschlossenheit der Ork-Sippe. Selbst hier wandern die Handlanger des Feindes umher. Welche verderbten Pläne sie für diesen Ort schmieden, ist nicht bekannt, was auch der Grund ist, warum die Gefährten sich in der Überschatteten Zuflucht versammelt haben. Die Machenschaften der Orks müssen aufgedeckt und schnell und endgültig zerschlagen werden.
Südlich der Zuflucht verbirgt sich zu Füßen der von Zwergen erschaffenen Pfeiler ein Lager voller Orks und Bilwisse. Dieser Ort ist ein Labyrinth aus von Spinnweben überzogenen Holzbalken und Ork-Feuern. Hartnäckigen Gerüchten zufolge werden die Kreaturen dort von einer mächtigen Ork-Sippe angeführt. Wie die Mission der Orks auch aussehen mag, sie - oder ihre Meister - sehen sie als zentral an.
Diese Tiefen sind den Orks offenbar nicht freundlicher gesinnt als den Freien Völkern. Eine groteske Fungusplage ist im Steinfundament ausgebrochen und hat Orks wie Trolle befallen. Was diese ansteckende Wucherung auch sein mag, sie hat buchstäblich jede Kreatur dieser Region infiziert. Nimm dich vor den infizierten Trollen und Spinnen in Acht, die dieses Gebiet unsicher machen. Halte auch Ausschau nach den Globsnaga-Pilzsammlern und halte dich von ihnen fern.

Die einzigen Wesen, die ohne Furcht, zu einem der Globsnaga zu werden, sind die Menschenartigen - uralte, böse Kreaturen, die das Steinfundament zu ihrem Zuhause gemacht haben, obwohl „Menschenartige“ eine viel zu freundliche Bezeichnung für sie ist. Sie sind vielmehr eine Mischrasse aus unmenschlichen, dämonischen und unerforschlichen Untieren. Nur einige von ihnen tragen furchterregende Hörner, jedoch sind alle in steife, robuste Felle gehüllt und tragen Hufe und Klauen. Wenn du dich in die Höhlen im Osten wagst, solltest du auf eine Konfrontation mit den augenlosen Köpfen und kopflosen Mäulern vorbereitet sein. Was immer diese abscheulichen Dinger sind, sie müssen den Werken Morgoths entstammen, die die Welt oben seit langem vergessen hat.
Die Erforscher dieser Region nennen diese Kreaturen „Aufseher“, da sich ihr Reich im gesamten Steinfundament erstreckt, von den Höhleneingängen nahe der Rothorn-Adern bis hin zu den Labyrinthen im Osten, wo sie sich offenbar niedergelassen haben. In den dunklen Tunneln, in denen ihre Waffenmeister hausen, bersten die Körper der Bestien schier vor bösen Kräften. Die Mächtigsten unter ihnen verfügen über schreckliche Zauber, die selbst den kühnsten Held peinigen können. Begib dich nur in den dringendsten Fällen in ihr Territorium.
Am südlichen Rand des Landes, in der Nähe des Fundaments eines großen Zwergenbauwerks, erstrecken sich Felder mit schemenhaften Nestern voller unheimlicher Eier. Dies sind die Brutstätten dieser bösen Kreaturen, die von Orks wie Dämonen ausgekundschaftet werden. Sei darauf gefasst, dass die Aufseher diese Brutfelder mit aller Entschlossenheit verteidigen, doch lass dir auch sagen, dass es in ihrer Nähe einen Lagerplatz der Freien Völker gibt, der bisher nicht von ihnen behelligt wurde.
Natürlich steht dieses Lager auch oft leer. Wer weiß schon, welches Schicksal jene ereilte, die hier zuerst ihr Lager aufschlugen ...
Vergiss nie, dass das Steinfundament das Reich dieser Dämonen ist. Du befindest dich auf ihrem Land und in ihrem Zuhause. Hier bist du der Eindringling.

Hoffnung der Zwerge
Schöpfe Mut aus dem Wissen, dass schon die Zwerge der Vorzeit diesem Ort die Stirn boten. Dieses alte Volk blieb lange genug hier, um die erstaunliche Endlose Treppe fertigen zu können, die die Basis ihres außergewöhnlichen Heims darstellt. Trotz Grauen und Gefahren schafften sie es, in den finstersten Regionen des Berges nicht nur zu überleben ... sondern auch zu gedeihen.

Sie plagten sich in diesem surrealen Schimmern, dennoch errichteten sie das Fundament eines angestammten Zuhauses, das nun aus den Tiefen emporragt und sich durch den mächtigen Berg windet, um die gleißenden Gipfel in der Nähe der Spitze der Welt zu berühren. Inmitten des Blutvergießens und des Schmerzes, zwischen den Plagen und Trollen und dem uralten Bösen solltest du deinen Kopf heben, an der Furcht und den Zweifeln vorbeisehen und zur Endlose Treppe aufblicken. Bestaune das großartige Werk der Zwerge und wisse, dass es, obgleich Mittelerde voller schrecklicher und furchterregender Orte wie diesem ist, noch Hoffnung gibt.
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