nähert sich der Sippentür zu später Nachtstunde.
Sie schaut sich um. Niemand ist in der Nähe. Ihr Blick fällt auf einen Stein in der Nähe der Tür.
Ob dort immernoch der Schlüssel versteckt ist? Das Mädchen lächelt, dann schüttelt sie den Kopf um ihre Gedanken wieder zu ordnen.
Sie greift unter ihr Gewams und zieht einen Dolch und ein Stück Pergament hervor.
Lautlos bringt sie diesen Brief mit dem Dolch an der Tür an.
Ein letzter Blick und wieder ist die Gestalt verschwunden.
In gut leserlicher Schrift ist folgendes zu lesen:
Eine Naturkatastrophe zieht über das Land. Feuer des Schreckens verwüsten Dörfer und Städte.
Und doch gab es ein paar Tapfere, die beschlossen Feuer mit Feuer zu bekämpfen.
Diese Flammen loderten hell und wurden immer mächtiger. Dieses neue Feuer wuchs, Funken, die erloschen glaubten, entfachten neu.
Es schien nichts, was dieses Flammenmeer zu stoppen vermochte. Das Feuer brauchte Brennstoff und Luft zum Leben. Doch einige Funken wollten anderes Zündmaterial als die Anderen.
Gleichzeitig zog ein heftiger Sturm auf. Sollte die Hoffnung der freien Völker erlöschen?
Nichts kann jedoch ein Feuer wie dieses zerstreuen.
Aber ein paar wenige, besonders hitzköpfige, Funken nutzten den Wind, um sich davontreiben zu lassen, statt für ein erneutes großes Feuer zu sorgen.
Diese Funken haben leider erkennen müssen, wer mit Feuer spielt, verbrennt sich und vor allem auch andere. So ist das Schicksal, die Brandnarben zeugen von Schmerz und ermahnen zu Vorsicht und Reue.
Ohne die Hauptflamme glühen wir weiter, auch wenn wir nie mehr so hell und strahlend brennen werden, wie einst. Möge Eure Flamme niemals erlöschen,
Lhinnedim, Evanna, Vlana und Tinda