Faradrim En Guruthos

Spät nach Sonnenuntergang, nicht lange vor Mitternacht, schlägt sich eine abgekämpfte und schnaufende Gestalt durch die Gärten.
Wäre ein aufmerksamer Beobachter zugegen gewesen, hätte er sicher mit schmunzelndem Gesicht eine Heermeisterin in voller Kampfrüstung beobachten können, wie sie sich leise fluchend durch die Hecken grummelt, nur um am nächsten niedrighängenden Ast abermals mit ihrer Hellebarde hängenzubleiben.

"Arrrgh verdammtnochmalnuistabergut dämliches Grünzeug!"

Ealanor hält resigniert inne um ein wenig zu verschnaufen.
"Wo ist denn nun das Anwesen der Flammen? Chert kann aber auch nie soweit denken und mal eine ordentliche Wegbeschriebung erfragen!"

Sie lässt sich vor dem eben erst besiegten Brommbeerstrauch ins Gras fallen und kramt im Reisebeutel nach ihrem Krug mit roten Tee.
Den Krug im Anschlag sieht sie vor sich den kleinen Hang hinunter. Geradewegs auf den Vorplatz eines recht ansehnlichen Anwesens und dessen schwere, wehrhafte Türen.
"hmm ... Hatte nicht Lehnya von solchen gut gezimmerten Türen geschwärmt? Na das sieht doch ganz danach aus."
Zuversichtlich endlich am Ziel zu sein steht Ealanor auf, rückt den verrutschten Brustpanzer zurecht und macht sich auf, den Hang hinunter.

Keine zehn Meter vom Tor entfernt, fällt ihr eine schwankende Gestalt auf, welche in ziemlicher Schräglage über den Vorplatz auf sie zukommt.

"Bargor, Bargor, Bargor .... hät ich Dir doch nie diese Fässer angefertigt. Grüsse alter Kämpe! .... He! Bleib doch mal stehen. Ähh Bargor?"

Der wankende Waffenmeister blickt nur kurz auf. Sieht allerdings nicht so richtig in Ealanors Richtung und trottet an ihr vorbei.
Als sie sich der Tür zuwendet hört sie noch wie ein Stück hinter ihr jemand irgendwogegenläuft.
Mit einem Schulterzucken klopft Ealanor Hune, Anführerin der Faradrim En Guruthos, an die Tür.

"Öffnet Ihr Flammen! Ich habe ein Angebot für Euch! Und Grüsse von guten Freunden will ich ausrichten!"

Zufrieden mit sich selbst stopft sie sich ein Pfeiffchen und schaut sich wartend um.

Bargor wankt durch den Garten des Ansitzes der Flammen und will sich einen Busch suchen um sich zu erleichtern, da etliche Humpen Honigbier nach ihren wohlverdienten Tribut verlangen. Als er Richtung Tor läuft, meint er vier holde Maiden zu erblicken. In schwerer Rüstung laufen diese auf ihn zu und er fühlt sich an seine größten Sehnsüchte und Träume erinnert... nein das kann doch nur ein Traum sein.. und dann gleich vier!
denkt er sich.
als die Damen sich bis auf weniger Schritte genähert haben, meint er sogar eine große Ähnlichkeit zu einer bekannten Kriegerin ausmachen zu können! nein das kann doch nicht sein... sie hat noch mehrere Schwestern?
Er stürmt auf Sie zu und will die erste sogleich umarmen, doch seine Arme umfassen nur Luft und er greift ins Leere.
doch wieder nur ein Hirngespinst oder eine Sinnestäuschung....schade
Als er sich nochmal umblicken will, strauchelt er und fällt vornüber
so ein Mist
benommen liegt er am Boden und träumt von der großen Heermeisterin, welche sich sogar auf die Fertigung edler Bierfässer versteht!
...ein Traum von einer Frau...

Nach wenigen Augenblicken legt sich eine seltsame Stille über den Vorgarten des Anwesens.
"Irgendetwas fehlt hier." denkt sich die Heermeisterin und dreht sich in die Richtung in die Bargor verschwunden ist.
"Warum hör ich ihn nicht mehr durch die Siedlung stapfen?"

Eala pellt sich aus dem schweren Harnisch, streift ihre Panzerhandschuhe ab und lässt sie mitsamt Hellebarde am Türrahmen zurück.
Gleich an der nächsten Wegbiegung liegt der Waffenmeister mit dem sie schon in so vielen Gefechten Seite an Seite gekämpft und gelitten hatte.
"Bargor Uhl! Ein Bild für die Valar. Na komm ich helf Dir. Nach Hause oder doch lieber wieder zu Deinen Gefährten?"
Mühsam hievt sich Ealanor den vor sich hin säuselnden Waffenmeister über die Schulter und dreht sich in Richtung des Vorgartens der Govannas.
"Lass uns in Eure Halle gehen. Ich möchte endlich einmal an Eurem Feuer sitzen. Da hab ich schon so oft von Eurer kundigen Köchin und den gut sortierten Tropfen gehört, da werd ich jetzt sicher nicht davon weglaufen. Schon gar nicht mit Dir am Arm hängend."

Ohne eine Antwort abwartend strebt Ealanor auf das Heim der Flammen zu und murmelt zur Stärkung ein paar Worte der Ermutigung.

Ehlenya geht kopfschüttelnd durch die Sippenhalle,überall auf dem Boden lagen Kleidungsstücke verstreut,dort ein paar Handschuhe,ein wenig weiter ein Reiseumhang und Schuhe,hier und dort ein wenig verschüttetes Bier und die nassen Fußabdrücke darin sahen ganz eindeutig nach ihrem Sippen Trunkenbold Bargor Uhl aus. Als letzes hob sie mit den Fingerspitzen eine rosa Socke vom Boden auf,eingestickt darauf Bargors Name. Die hatte sie ihm letztes Julfest gestrickt,da war sie noch rot.Von sich weghaltend legte sie die Socke zu den anderen Kleidungsstücke in den Korb. Als sie hörte,wie dir Tür aufging,hob sie den Kopf und hatte schon den Mund geöffnet um Bargor die Leviten zu lesen,doch dann erhellten sich ihre Züge und ein leuchten machte sich auf ihrem Gesicht breit.
Sie konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen,als sie Bargor wie einen nassen Sack auf Ealas Seite hängen sah. Jetzt tat er ihr ja schon wieder fast leid. Ealanor war ihr eine sehr liebe Freundin,sie haben viele Abenteuer zusammen erlebt und immer hielten sie zusammen. Ein unerschütterlichen Vertrauen verband sie und sie hatte schon immer gehofft,sie ihn ihren Hallen willkommen heissen zu dürfen.Nun war es so weit.

Ach Liebes*spricht sie mit aufgeregter Stimme* es ist so schön dich zu sehen. Bargor kannst du hier am Feuer ablegen,auf dem weichen Bärenfell,die beiden sind schon gute Freunde geworden. Und dann kann ich dich entlich ganz fest in meine Arme schließen und hören was du so erlebt hast auf deiner Reise.

Bargor träumt gerade von einer stürmischen Liebesnacht mit einer holden Maid. Er belegt ihren ganzen Körper mit Küssen und drückt sie an sich.
Von einem Plötzlichen Würgereiz erschüttert, schreckt er aus dem Traum auf und wundert sich das er den ganzen Mund voller Haare hat...wieder nur ein Traum.. Erstaunt stellt er fest, das er sich auf dem Bärenläufer im Sippenhaus befindet.
wie bin ich nur hier hin gekommen? Und wo ist der Rest von meiner Kleidung?
Langsam kehren seine Sinne wieder zurück und er erblickt Ehlenya, die mit einer Fremden beisammen sitzt. Er kneift die Augen zusammen und meint dann doch die weibliche Person bereits zu kennen...das werd ich mir mal näher anschauen..
Über einen kleinen Umweg- am Bierfass vorbei- nähert er sich den beiden. Um die Schüchternheit und den pelzigen Geschmack im Mund wegzuspülen nimmt er einen tiefen Schluck und verbeugt sich vor beiden. Als er seinen Kopf wieder hebt und die Freumde näher betrachtet, grunzt er vor Staunen! Es ist Ealanor Hune! Meine liebste Heermeisterin und Freundin!
"Sei herzlich willkommen im Heim der Flammen!"
Wie ich sehe hat Ehlenya dich schon begrüßt!"
Er räuspert sich verlegen und überlegt kurz
"Darf... darf ich Dir ein Bier bringen?
Und dann bin ich mal gespannt was dich hier her verschlägt und was du zu erzählen hast!"

Irgendwie hat es das dreibeinige Gespann geschafft die Tür zu öffnen.
Noch während Ealanors Augen sich an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnen hört sie eine vertraute Stimme.

Ach Liebes es ist so schön dich zu sehen. Bargor kannst du hier am Feuer ablegen,auf dem weichen Bärenfell,die beiden sind schon gute Freunde geworden. Und dann kann ich dich entlich ganz fest in meine Arme schließen und hören was du so erlebt hast auf deiner Reise.

Alle Strapazen des Weges seit Eregion sind wie weggewischt. Ealanor lässt Bargor behutsam auf das imposante Fell sinken und breitet ihren mitgenommenen Umhang über ihn.

Ich glaube er hat einen schönen Traum. Schau nur wie er grinst.

Eine herzliche Umarmung später sagt sie zu dem vertrauten Gesicht.

Ich soll Dich herzlich von Tolcome und Eadric grüssen. Und Nachrichten von den Zwergen in Moria bring ich mit.

Ealanor überlegt kurz Ach ja! von Chert auch liebe Grüsse! Sie schmunzelt verschmitzt.
Er hat mich ja überhaupt auf die Idee gebracht zu Euch zu kommen.
Komm zeig mir einen Platz zum sitzen und etwas zu trinken. Mein Rücken bringt mich um. Dann erzähl ich Dir alles.

Mortgar kommt durch die offene Tür ins Sippenhaus, hinter ihm ein grosser Bär.

So Petz dann troll Dich mal zu den Bienenkörben hinterm Haus. Wer hat denn hier schon wieder die Tür aufgelassen

Sein Blick schweift erst zu Bargor der vor dem Kamin mit dem alten Bärenfall kuschlt, bzw. grade wach wird. Seufzend und kopfschüttelnd bleibt der Blick etwas auf dem Waffenmeister liegen, dann dreht er sich zu den Stimmen die er aus der einen Ecke vernimmt.

Ah Ehlenya, Besuch? Oder eine neue Anwärterin? Nein Warte, Ealanor schön Dich mal wieder zu sehen! was führt Dich zu uns? Erzäh!l

Ah Mortgar, schön Dich zu sehen! Und danke Bargor für das Bier.
Wie ich gerade schon Ehlenya berichtet habe, stehen die Zwerge in Moria auf verlorenem Posten.
Vor fünf Tagen hatte ich mich dem Aussenposten in den Lodernden Tiefen angeschlossen und musste mitansehen wie die tapferen Verteidigungsstellungen rund um Anarzarmekhem eine nach der anderen überrannt wurde....
Irgendeine neue Sorte Orks wie ich sie noch nie gesehen habe.

Eala nimmt einen Schluck und schaut in drei aufmerksame Gesichter.

Ich weiss von Chert, dass Ihr Euch schon des öfteren um das Orklager in Fil Gashan kümmert. Nicht wahr? Allerdings hab ich festgestellt, dass diese grausligen Feuerorks und Trolle, welche nun den Aussenposten angreifen aus den nicht weit entfernten Schmieden strömen.
Glaubt mir ... wirklich ein imposanter Anblick. Allerdings haben die Zwerge dem nichts entgegen zusetzen.
Da kommen wir ins Spiel...

Bargors Gesicht zeigt kaum noch trunkenheit und traumgeschwängerte Verzückung. Ealanor mochte dieses wache und entschlossene Grinsen voller Tatendrang schon immer.

Ah ich sehe ihr versteht worum ich Euch bitten möchte nicht wahr?
Ich möchte Euch um ein paar "kleine" Angriffe auf die Schmieden bitten.... Nun ja, ich richte mich da natürlich ganz nach Euch. Ihr wisst, dass wir Faradrim zwar entschlossen, gut ausgebildet und kaum zu bezwingen sind.
Verschmitzt grinsend räuspert sie sich.
Aber wir sind einfach zu wenige. Zumal Tolcome und Aelfwine mit dringenden Geschäften unterwegs sind und uns leider nicht unterstützen können.
Eadric hat auch von den Elben, welche tief im Steinfundament stationiert sind einiges erfahren. Da kommt auch noch etwas auf uns zu...

...

Wir brauchen Euch Flammen....
Ich bin eigentlich gekommen um Euch zu fragen, ob wir nicht ein paar Gruppen sammeln können um den vorgeschobenen Posten in Moria zu helfen. Es sieht nicht gut aus dort.
Ich habe wirklich kein gutes gefühl bei der ganzen Sache.